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18 Wochen «Schwiizer Militär» und Spitzensport

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Nun fragst du dich sicher, wieso geht eine Frau freiwillig ins Militär? Als ich ein kleines Mädchen war, habe ich selber nicht gedacht, dass ich irgendeinmal im Tarnanzug, auf einem Waffenplatz anzutreffen bin. Ich bereue jedoch keine Sekunde, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe.

Die Schweizer Armee bietet für Topathleten und Topathletinnen ein sogenanntes Fördergefäss, die «Spitzensport RS» an, wobei man die Dienstplicht optimal mit den Anforderungen und Bedürfnissen des Spitzensports verbinden kann. Die Spitzensport-Rekrutenschule dauert wie eine normale RS 18 Wochen. Jedoch aufgeteilt in drei Wochen militärische Grundausbildung in der Kaserne, fünf Wochen Kombination Ausbildung zum Militärsportleiter/Weiterbildungen sowie Training in Magglingen und die letzten zehn Wochen liegt der Fokus auf dem Training (Trainingscamp / Magglingen). Superstars wie Nino Schurter, Jolanda Neff, Giulia Steingruber, Michelle Gisin, Dominique Aegerter und noch viele weitere Schweizer Sporttalente durften davon profitieren.

Ich kann mich noch gut an den 30. Oktober 2017 zurück erinnern, als ungefähr 38 Spitzensportler aus 15 Sportarten, in Wangen an der Aare das erste Mal aufeinandertrafen. Die ersten Wochen in der Kaserne waren auf keinen Fall ein sogenanntes «Schoggi-Leben». Wenig Schlaf, den ganzen Tag auf den Beinen und das mulmige Gefühl, dass das Training vielleicht etwas zu kurz kommen könnte…… Im Nachhinein erinnere ich mich jedoch ganz gerne mit einem Schmunzeln an die ersten Wochen in der Kaserne zurück. Es war einfach eine tolle Erfahrung! Nach drei Wochen militärische Grundausbildung in der Truppenunterkunft, haben wir uns ins Sportzentrum nach Magglingen verschoben. Der Grundsatz blieb immer noch der Gleiche, wir sind immer noch Rekruten, haben alle ein einheitliches Tenue und am Morgen treffen wir uns alle gemeinsam draussen beim AV (Antrittsverlesen). Jeden Morgen absolvierten wir gemeinsam eine Ausbildung zum Militärsportleiter, bevor wir uns am Nachmittag den individuellen Trainings widmeten. Die letzten zehn Wochen in Magglingen gingen die Wege von jedem Sportler auseinander, da der Fokus zu 100 Prozent auf den Sport gesetzt wurde. Einige Sportarten trainierten in Magglingen, andere irgendwo im Süden, damit alle Sportler einen guten Saisonaufbau mit individuellen Bedürfnissen gestalten konnten. Es war immer wieder toll, wenn man sich ab und zu beim Mittagessen in der Kantine in Magglingen angetroffen hatte und sich über die verschiedenen Sportarten austauschte. Genau einen Monat vor  dem Rekrutenschulende fand der Besuchstag statt. Mit Anwesenheit von Freunden und Familie wurden wir zu Soldaten befördert. Schlussendlich verging die Zeit wie im Flug und die 18 Wochen sind bereits wieder Vergangenheit. Ich bin der Schweizer Armee, Swiss Olympic, Swiss Cycling und dem BASPO in Magglingen sehr dankbar, dass ich diese grossartige Chance nutzen darf. Ich freue mich bereits jetzt auf jeden WK, welchen ich in Zukunft absolvieren darf. Für den Moment habe ich meinen Koffer gepackt und wohne wieder zu Hause.

Sina

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